MINET - das Minderheitenmagazin - Ausgabe 06.2012 vom 28.11.12
Schwerpunkt Griechenland: Neben Frankreich ist Griechenland das europäische Land, das sich Minderheitenforderungen gegenüber am meisten verschlossen zeigt. Griechenland hat weder das Rahmenübereinkommen zum Schutz der nationalen Minderheiten ratifiziert noch die Charta der regionalen oder Minderheitensprachen unterzeichnet. Die Verfassung enthält keinen Hinweis auf die Minderheiten - lediglich Griechenlands Muslime werden als religiöse Minderheit toleriert. Nicht aber die Wlachen/Aromunen, eine uralte Bevölkerungsgruppe, oder die kleine Minderheit der Pomaken im Nordosten Griechenlands. Die Krim ist eine Halbinsel im nördlichen Schwarzen Meer und autonome Republik innerhalb der Ukraine. Auf der Krim leben knapp zwei Millionen Menschen. Neben der Mehrheitsbevölkerung von Russen (58,5 %) und Ukrainern (24,4 %) leben auf der Krim auch 243.400 zurückgekehrte Krimtataren (12,1 %). Zwischen den Sprachgruppen gibt es diverse Konflikte, insbesondere zwischen Russen und Krimtataren. Eine Delegation von Historikern und Politikern aus der Krim war zu Gast in Bozen um sich über das friedliche Zusammenleben der drei Sprachgruppen zu informieren. Minet hat sie bei ihrem Besuch begleitet.
In der Informationsrubrik Newsline berichtet Minet über eine europäische Bürgerinitiative zum Thema Minderheitenschutz und über die Gemeinwohlökonomie in Südtirol.
Im Minet-Gespräch ist Benno Röggla, der Gründer der Hilfsorganisation „Helfen ohne Grenzen“ zu Gast um über die Veränderungen in Burma und deren Auswirkung auf die dort lebenden Minderheiten und das 10jährige Bestehen seiner Organisation zu sprechen.