MINET - das Minderheitenmagazin - Ausgabe 02.2012 vom 25.04.12
Nach einer UNESCO-Studie gibt es in Europa derzeit 123 verschiedene Sprachen. 9 davon sind bereits so gut wie tot, 26 stehen kurz vor dem Aussterben und 38 sind hochgradig gefährdet. Eine davon ist das so genannte Welsch auch „Welche“. Die aus dem Spätlatein hervorgegangene, mit dem ebenfalls vom Aussterben bedrohten Rätoromanischen verwandte Sprache wird nur noch von ein paar tausend älteren Menschen in der Nähe von Straßburg gesprochen. Seit etwa 50 Jahren ist Welsch keine Muttersprache mehr. Ein Lokalaugenschein von Minet.
Der Name „Waldenser“ stammt aus dem Mittelalter. Die katholische Kirche bezeichnete so die Anhänger von Valdes aus Lyon, der um 1173 eine Bewegung von Wanderpredigern gegründet hatte. Der katholischen Kirche waren solche Wanderprediger ein Dorn im Auge. Kein Laie durfte sich anmaßen, ohne bischöfliche Genehmigung zu predigen. Sie wurden als Ketzer verurteilt, verfolgt und waren gezwungen, ihrer Mission versteckt und im Untergrund nachzugehen. Ihr wichtigstes Zentrum waren schwer zugängliche Bergtäler in den Cottischen Alpen: das Grenzgebiet zwischen Frankreich und dem Herzogtum Savoyen-Piemont. Erst 1690 wurden ihnen ihre Rechte wieder offiziell zuerkannt. Die Waldenserkirche besteht noch heute und hat in Italien rund 21.000 konfirmierte Mitglieder.
Minet besucht außerdem den Europaparlamentarier Herbert Dorfmann, der über sein Leben zwischen Straßburg, Brüssel und Südtirol spricht.
In der Informationsrubrik Newsline stellt Minet das Buch „Das Zimbrische von Giazza“ von Ermenegildo Bidese vor und informiert über das Osterseminar der JEV – Jugend Europäischer Volksgruppen in Oberbozen und die Veranstaltungsreihe „Europa bittet zu Tisch an der EURAC in Bozen.